ESPRIT ist zurück im Umweltmode-Business

Und die Geschichte geht so: 60er Jahre, Kalifornien. Junge trifft Hippie-Mädchen, beide gründen einen Laden mit umweltbewusster Mode, sie entwirft, er macht den Businessplan, und gemeinsam erobern sie die Welt. Nach einer Weile gehen sie getrennte Wege, aber die Modemarke bleibt — und wird zu einem riesigen Konzern. Die Rede ist von Susie und Doug Tompkins und ihrem „Baby“ ESPRIT. Das Umweltimage ist ESPRIT auf dem Weg in den Mode-Olymp leider verloren gegangen. In diesem Jahr jedoch sollte alles wieder anders werden, dachten sich wohl die Verantwortlichen, und wollen das Unternehmen, nach Vorbild ihrer beiden Gründer, wieder auf den Pfad der blütenweißen Umweltweste zurückholen. Seitdem setzt die Marke verstärkt auf Kleidung aus Bio-Baumwolle und hat die Kollektion „ESPRIT Recycled“ ins Leben gerufen. Bei der Kleidung aus der „Recycled“-Reihe werden ausschließlich übrig gebliebene Textilien verarbeitet, und das sogar ressourcenschonend. Wir finden, dass das eine unterstützenswerte Idee ist. Aber seht selbst:

Recycled

Das alles kommt nicht von ungefähr. In den letzten Monaten hat ESPRIT sein Image radikal gewandelt. Die Öko-Vergangenheit wurde bei ESPRIT in den letzten zwei Jahrzehnten zwar immer wieder heraufbeschwört, unter anderem in den neunziger Jahren mit der „Ecollection“, doch mit solch einem offensiven Bekenntnis zur nachhaltigen Umweltschonung hätte wohl niemand gerechnet, der sich in den letzten Jahren in den Filialen des Unternehmens umgesehen hat. Falls man sie überhaupt betreten hat. Denn mit ESPRIT assoziierte man bis vor kurzem noch Mode für Mittelstandmuttis. Heute sind die zahlreichen ESPRIT-Stores in europäischen Städten wie Berlin, Wien, Madrid und Prag stylish und modern eingerichtet, gleichzeitig werden die Kleidungsstücke und Accessoires klassisch, fast schon wie in einer Boutique präsentiert (vor allem in der Männerabteilung). Ob der positive Wandel uns noch lange Zeit so erhalten bleibt?

Jetzt trumpft das Label aber vor allem mit den Umweltmodelinien für ein gutes Gewissen auf. Mit vielen anderen Marken nimmt ESPRIT an der von Greenpeace ins Leben gerufenen Initiative „Toward Zero Discharge of Hazardous Chemicals“ teil. Als Mitglied dieser Kampagne will das Unternehmen giftige Chemikalien, die bei der Produktion von Kleidung anfallen könnten, eliminieren — und das bis zum Jahr 2020. C&A, H&M, Adidas und andere Label sind auch schon dabei.

Falls ihr, genau wie wir, neugierig geworden seid auf die neuen Kollektionen: mehr findet ihr hier an offizieller Stelle.